Dass ein öffentlich-rechtliches Unternehmen, das von der Bevölkerung mitfinanziert wird, einen „Transparenzbericht“ vorlegen musste, war höchst an der Zeit. Die Veröffentlichung der Gehälter ab 170.000 Euro Brutto-Jahresgehalt hat ja schon im Vorfeld durch die kolportierten Namen für Reaktionen zwischen Empörung („Oh, viel zu viel!“) und Kopfschütteln gesorgt, sie darf aber die prinzipielle Diskussion über die moralische Zulässigkeit von ORF-Besonderheiten wie den „Weißen Elefanten“ nicht überdecken oder obsolet werden lassen. Indem der erste Mann an der Medienorgel, Generaldirektor Roland Weißmann, seine Mitarbeiter dazu aufruft, „sich nicht an der zu erwartenden Neiddebatte zu beteiligen“. In der berechtigten Erwartung, dass die Höhe der Gehälter die Polemik gegenüber dem ORF weiter verschärfen werde.