Seine Person ist nicht frei von Bruchstellen und Fragezeichen, seine Psyche offenbar hochkomplex. Trotzdem darf, nein, muss man sich die Frage stellen: Wie kann es sein, dass Julian Assange, der Kriegsverbrechen im Irak und in Afghanistan öffentlichkeitswirksam auf seiner Plattform Wikileaks enthüllte, seit bald fünf Jahren im gefürchteten Londoner Hochsicherheitsgefängnis Belmarsh einsitzen muss? Manfred Nowak, Menschenrechtsexperte und Ex-Sonderberichterstatter der UN, pocht zu Recht auf die Bedeutsamkeit von Investigativjournalismus und nennt das Bestrafen von Whistleblowern wie Assange im ORF-Interview „völlig absurd“.