Roger Waters, Quergeist aus Überzeugung, änderte nun für seinen vorerst letzten Auftritt in Deutschland die Bühnenshow: Der Musiker verzichtete in Frankfurt auf den an dunkle Zeiten erinnernden Ledermantel samt roter Armbinde. Berlins Polizei – dort trat Waters noch so auf und feuerte mit einem unechten Gewehr Salven ab – prüft unterdessen den Verdacht der Volksverhetzung.

Generell spart der Brite neben all den gut abgelegenen Klassikern seiner einstigen Band Pink Floyd (die er 1985 im erbitterten Streit verließ) bei Auftritten nicht mit seiner "Wahrheit": Bei früheren Konzerten hat der 79-Jährige aufblasbare Schweine mit einem Davidstern aufsteigen lassen. Zu Beginn seines Auftritts in Berlin verkündete er märtyrergleich, das Frankfurter Verwaltungsgericht habe ihm nun offiziell bestätigt, dass er kein Antisemit sei.