Es sickert unmerklich und beständig. In unsere Umgebung, unseren Himmel, aber auch in Körper und Psyche: Das allgegenwärtige künstliche Licht, das immer größere Teile unserer Welt auch in der Nacht erhellt.
Lichtsmog ist ein Phänomen unserer Zeit. Die Sterne, die sich im späten 19. Jahrhundert noch in aller Pracht über der Erde zu sehen gaben, sind heute in vielen Gebieten nur noch ansatzweise oder gar nicht mehr erkennbar: der Verlust der Nacht als zivilisatorischer Nebeneffekt.
Weltweit nimmt die Lichtverschmutzung noch stärker zu als vermutet. Nacht ist nicht mehr Nacht, sondern ein vielerorts von blauem LED-Licht angestrahltes Etwas. Kommt man dann von draußen in seinen Wohnbereich, geht es ähnlich weiter: Vor dem Schlafengehen haben schon ein paar Minuten mit Blick auf grelle Handy-Displays nachteilige Folgen.
Das zunehmende Entrücktsein vom Natürlichen ist am Ende uns selbst nicht zuträglich. Eine Problematik, die nach viel mehr Bewusstsein schreit. Das Licht möge aufgehen, aber anders.