Ist Elon Musk ein Genie, das die Welt im Alleingang verändert – oder ein Großmaul, der seine Ideen zu Investments machen kann, ohne sie jemals umzusetzen?
Die Antwort ist: ja. Der Tesla- und SpaceX-Chef ist ein Visionär, doch er ist zugleich das Produkt einer Gesellschaft, die ihren Tech-Gurus Sonderstatus eingeräumt hat: Steuerfreiheit trifft Allmachtsfantasien – die Symptomatik ist verblüffend ähnlich, ganz egal ob die Patienten Musk, Zuckerberg oder Bezos heißen. Mit dem Trotz eines Drittklässlers, der die Konsequenzen seines Handelns nicht versteht, hielt Musk an dem Twitter-Deal fest. Kritikern wie dem Silicon-Valley-Experten Scott Galloway, der das überteuerte Angebot als Bluff durchschaute, richtete Musk stilecht per Twitter alles erdenklich Schlechte aus.
Die nächste Etappe seines Egotrips wird ihn vor Gericht führen. Twitter wird zu Recht auf den Vertrag bestehen, den er mit fadenscheinigen Argumenten für nichtig erklärt. Es wäre richtig, würde es für Musk dieses Mal teuer werden – als Zeichen dafür, dass Gesetze für alle gelten.