Wien hat viele Wahrzeichen. Die Piktogramme in den Öffis, die dazu auffordern, unter anderem Schwangeren den Sitzplatz zu überlassen, zählen nicht dazu. Dass deren Neugestaltung für Aufsehen sorgen würde, haben die Wiener Linien wohl kaum erwartet.
Die neuen Figuren sind minimalistisch, kurz gesagt: Strichmanderl. Das soll für bessere Erkennbarkeit sorgen. Per Definition haben Strichmanderl einen eher androgynen Körperbau – doch das verärgert einige Social Media-Nutzer. „Bei den Wiener Linien sind auch Männer schwanger“, titelt eine Onlineplattform. Die Geschlechtsneutralität wurde von den Wiener Linien übrigens nicht bewusst angestrebt.
Freilich könnte man die Figur mit wallenden Haaren und einer üppigen Oberweite ausstatten oder mit X-Chromosomen verzieren, damit es sich ganz sicher um eine Frau handelt. Man könnte aber auch einsehen, dass sich nicht alles für den Kulturkampf eignet. Strichmanderl zum Beispiel. Vilja Schiretz