Am Sonntag wählte Niederösterreich, doch in fünf Wochen schon diskutieren wir das Ergebnis in Kärnten. Hier regiert bereits das kommende Bündnis für Niederösterreich mit umgekehrten Vorzeichen. Und auch sonst sind einige Parallelen mit umgedrehter Perspektive zu finden. Die 40-Prozent-Hürde ist im Süden ohne Proporzsystem wirklich nur symbolisch. Dennoch stehen die Chancen für die SPÖ besser als jene der ÖVP in St. Pölten. Den Unterschied macht der Amtsbonus. Während Johanna Mikl-Leitner bei ihrem zweiten Antreten kaum mehr entscheidendes Wahlmotiv war, scheint Peter Kaiser die Werte der eigenen Partei in Umfragen spielend zu überflügeln. Der dritte Platz der SPÖ vergangenen Sonntag bedeutete automatisch den Verlust des Landesfrau- bzw. -mannstellvertreters. Der Kärntner ÖVP droht ein noch weiteres Zurückreihen hinter FPÖ und Team Kärnten. Seine Stellung als Vize ist für Martin Gruber dennoch nicht bedroht. Denn da wie dort scheint es wenig Alternativen zu Rot-Schwarz bzw. Schwarz-Rot zu geben.
Kathrin Stainer-Hämmerle