Tiefstapeln war für die Tiroler ÖVP der Schlüssel zum Erfolg. Anders lässt sich nicht erklären, dass Spitzenkandidat Anton Mattle und Staatssekretär Florian Tursky mehrmals am Wahlabend von einer erfolgreichen Aufholjagd sprachen. Ihre Messlatte waren schlechte Umfrage- und nicht vorherige Wahlergebnisse. Die Sprachregelung für den Landeshauptmannanspruch war schnell gefunden: Die ÖVP hat doppelt so viele Mandate wie die Parteien auf Platz Zwei und Drei.
Mattles Aufreger zum Klimabonus für Asylwerber könnte für die letzte Mobilisierung gesorgt haben. In Kauf genommen wurde die Schädigung der eigenen Partei inklusive Rücktritt der Generalsekretärin. Selbst der Skandal der Jungbauern-Fördergelder fand mit der Schuldzuweisung an den Vizekanzler kurzfristig ein gutes Ende für die ÖVP und ein schlechtes für die Grünen. Beide Koalitionspartner haben in Tirol verloren, auf die harte Oppositionsbank muss aber nur der kleinere.
Kathrin Stainer-Hämmerle