Die ÖVP wird ihren strategischen Fehler, keinen eigenen Kandidaten für die Bundespräsidentenwahl zu nominieren, wohl längst bereuen. Aber wer hätte geahnt, dass die langweilige Auseinandersetzung „Amtsinhaber gegen Rosenkranz“ aus dem Jahr 2010 zwölf Jahre später nicht einfach mit Walter statt Barbara wiederholt wird? Die geänderte Themen- wie Stimmungslage hätten diesen Schluss zwar nahegelegt, aber die Einsparung der Wahlkampfmillionen schien vorrangig. So können nun sechs laute Herausforderer den Verdruss gegen das politische System und besonders gegen die Bundesregierung befeuern.