Die ökologische Transformation sei außer Streit zu stellen. Es müsse klar und ehrlich kommuniziert werden, dass diese Transformation hohen Mitteileinsatz und Veränderungsbereitschaft erfordert. Das ist keine Forderung von Umweltaktivistinnen, sondern die Überzeugung von rund 30 Persönlichkeiten, die konsensual Zielbilder entworfen haben, wo Österreich im Jahr 2032 stehen soll und welche Maßnahmen dafür notwendig sind. Wie etwa ein hochwertiges verschränktes Ganztagsschulkonzept, weil Bildung einer der wichtigsten Hebel für eine positive Zukunftsentwicklung sei.

Die Namen der Persönlichkeiten stehen für ihre Expertise: Sabine Herlitschka, Andreas Salcher, Wolfgang Anzengruber, Katharina Rogenhofer, Heidi Glück, Daniel Landau. Sie sind teils in politiknahen Positionen: Christoph Badelt, Gabriel Felbermayr, Beate Gfrerer, Johannes Kopf. Zusammengeführt zur Initiative „Mehr Grips“ hat sie die Ignoranz von Regierenden und Verantwortungsträgern in wichtigen Sektoren gegenüber entscheidenden Zukunftsfragen. Nicht Ideologie getrieben oder von Einzelinteressen geleitet, hat die Initiative eine spannende Fülle von Maßnahmen für ökologische und digitale Transformation, sowie den Bildungsbereich erarbeitet. Die Vorschläge für soziale Stabilität in der Gesellschaft sollen in diesen Tagen folgen.

Beste Grundlagen für einen sachpolitischen Wettstreit der Parteien liegen auf dem Tisch. Doch uns stehen wohl zwölf Wochen „fokussierter Unintelligenz“ bevor, wie der frühere Wiener Bürgermeister Michael Häupl Wahlkampf-Zeiten einmal genannt hat. Wir werden wohl drei Monate lang mit SNU überschüttet, „strategisch notwendigem Unsinn“, dem vermeintlichen Erfolgsrezept des ÖVP-Kommunikationschefs Gerald Fleischmann.  Dabei gibt es weder die Mittel für große Versprechungen sozialer Wundertaten, noch ist es die Zeit für das Vorgaukeln einfacher Lösungen in der Asyl- und Migrationsfrage. Mehr Grips tut not!

Antonia Gössinger war Chefredakteurin der Kleinen Zeitung Kärnten und Osttirol