Auch wenn es ihm schier das Herz verbrannt hat: Goethes Faust hatte es noch leichter. Philosophie, Juristerei, Medizin und Theologie – und damit war die Liste universitärer Fakultäten erschöpfend aufgeführt.
Gegenwärtig gibt es in Österreich 1181 Studienangebote an öffentlichen Universitäten, 515 an Fachhochschulen, 94 an den Pädagogischen Hochschulen und weitere 240 an Privatuniversitäten. Quantität wäre also da – nur von der selbstauferlegten Qualität ist man weit entfernt. Das Universitätsranking von "Times Higher Education" – unter den zig Vergleichstabellen, die weltweit kursieren, eine der wirklich validen – führt keine heimische Uni unter den Top 100. Die Niederlande sind, bei 18 Millionen Einwohnern, mit sechs Unis in den Top 100 vertreten. Bitter, weil Österreich damit ein deklariertes Regierungsziel verfehlt hat. Doppelt bitter, weil ein Rang in den Top 100 auch in den nächsten Jahren kaum machbar scheint. Dafür müsste das Forschungsbudget der Unis steigen und das ist – wenn man sich über die laufenden Finanzierungsverhandlungen der Universitäten erkundigt – sehr unwahrscheinlich. Randbemerkung: Das Schielen auf derlei Rankings dient nicht nur der Befriedigung der Eitelkeit, die Rankings haben Sogwirkung auf Lehrende und damit einen Multiplikatoreffekt für die Qualität einer Uni.