Der Stierkampf, im Volksmund "Corrida" genannt, ist seit Jahrzehnten im Visier der Tierschützer – laut Urteil des spanischen Höchstgerichts ist er hingegen ein "Kulturgut" und somit nicht einmal für die Regierung antastbar.
Dass in Spanien jetzt erstmals ein strenges Tierschutzgesetz in Kraft ist, war überfällig. Am archaischen, ungleichen Schautöten in den Arenen (Stierhatz gibt es auch in Südfrankreich und Portugal) änderte es leider nichts. Insgesamt lässt der Zuspruch in der Bevölkerung zwar nach, trotzdem überlebt die blutige Tradition, an der reichlich Machotum und viele Arbeitsplätze hängen.
Seit 1986 ist Spanien EU-Mitglied – das Treiben in den Arenen aber könnte nicht weiter vom aufgeklärten Europa entfernt sein: Die Tiere werden mit Dolchen und Lanzen traktiert, bis sie erschöpft zusammenbrechen. Im Todeskampf werden sie noch aufgehetzt und gejagt. Für diesen Irrsinn setzen sich nicht zuletzt Spaniens Rechtspopulisten ein.
Das Tierschutzgesetz wertet Haustiere als "fühlende Wesen": Fühlen Stiere nicht?