Die Kommunikation via E-Mail gehört zum Nützlichsten, aber auch Verhängnisvollsten der digitalen Revolution. Kaum jemand, der nicht schon einmal eine Nachricht an den falschen Empfänger versandte – heikel vor allem dann, wenn man anstelle des lieben Arbeitskollegen gleich die ganze Belegschaft auf ein After-Work-Bier eingeladen hat. Oder, wie vor einigen Jahren beim Versicherungskonzerns Aviva Investors geschehen, das Kündigungsschreiben statt nur einem Betroffenen vorsorglich allen 1300 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern zukommen lässt. Selbst der altehrwürdige Deutsche Bundestag geriet schon mit einer Mailpanne in die Schlagzeilen: Als mittels Newsletter darüber informiert wurde, dass die neueste Ausgabe von „Kürschners Handbuch“ – ein Nachschlagewerk für Abgeordnete - verfügbar sei, bat eine gewisse Babette S. die liebe Kollegin Britta, ihr doch auch einfach ein Exemplar mitzubringen. Allerdings ereilte diese Bitte nicht nur Britta, sondern per „Allen antworten“ tausende Abonnenten des Newsletters. Massenmails im Sekundentakt, von Hysterischen bis zu Belustigten, die coram publico ihre Mutter grüßen ließen oder zur gemeinschaftlichen Abholung des Handbuchs schreiten wollten, gingen daraufhin als „Kürschnergate“ in die Parlamentsgeschichte ein.