Nach einem Sonntag im Newsroom fällt es schwer, sich auf ein Morgenpost-Thema festzulegen. Vieles hätte eine tiefergehende Betrachtung verdient. Etwa das Ende der dreiwöchigen Tour de France, deren diesjährige Ausgabe aus vielen Gründen in die Geschichte eingehen wird. Die beeindruckende Triumphfahrt des Dänen Jonas Vingegaard, der sentimentale Abschied des französischen Helden Thibaut Pinot, der in Gedenken an den bei der Tour de Suisse tödlich verunfallten Gino Mäder bitterlich weinende Etappensieger Matej Mohoric, das jetzt schon legendäre "I’m gone. I’m dead" des nimmermüden Tadej Pogacar und der sensationelle Etappensieg von Senkrechtstarter Felix Gall auf der Königsetappe in den Alpen, die Sprintsiege von Jasper Philipsen, das Fotofinish zum Abschluss. Viel besseres Material für die zweite Staffel von "Tour de France: Im Hauptfeld" hätte Netflix kaum sammeln können. Pogacar wird dabei nicht nur aufgrund seiner sportlichen Leistungen und seiner kindlichen Freude am Radfahren eine Hauptrolle einnehmen. "Er war schon immer der Clown der Familie. Immer, wenn es Spannungen gab unter den Geschwistern oder mit uns, war es Tadej, der versucht hat, dies mit einem Scherz aufzulösen und für eine gute Atmosphäre zu sorgen. Ich glaube, er wird bis an sein Lebensende das verspielte Kind bleiben", sagt seine Mutter über ihn. Der 24-jährige Slowene ist ein Glücksfall für den Sport.