In der ORF-Pressestunde, dem idealen Fernsehformat für sommerscheue Politik-Nerds, feiert heute Österreichs neuester Parteichef Premiere: Andreas Babler, der mit seinem kometenhaften Aufstieg an die Spitze der SPÖ viele überraschte. Erst Ende März hatte der Traiskirchner Bürgermeister verkündet, dass er sich bei der Mitgliederbefragung als ungeplante Alternative zur Wahl stellen werde. Es kam zum dramatischen Dreikampf mit bekannt engem Ausgang. Parteichefin Pamela Rendi-Wagner warf das Handtuch, der burgenländische Landeshauptmann Hans-Peter Doskozil durfte sich ein Wochenende lang als Sieger fühlen, ehe eine unrühmliche Nachzählung der Stimmen ergab, dass die Delegierten eigentlich Babler gewählt hatten. Innerhalb weniger Wochen wurde der niederösterreichische Senkrechtstarter ganz nach oben katapultiert, zum 13. Parteivorsitzenden in der mehr als hundertjährigen Geschichte der SPÖ.