Eine abenteuerliche Slow-Food-Reise durch Mittelkärnten, wo ich mich derzeit an die Fersen von „Spinnern“ und „Verrückten“ (Eigendefinition) hefte, die im Lebensmittelsektor alles ganz anders machen als die Industrie. Zwei Beispiele:

1)
„Es gibt nichts Lebendigeres als einen toten Baum“, sagt die Gärtnerin Christina Wildhaber und pflückt einen schwarzen Hollerschwamm von einer abgestorbenen Staude. Der Totholzpilz wird in Gourmetkreisen gerade als neuestes Superfood herumgereicht, aber das ist ihr egal. Seit 20 Jahren betreibt sie in einem Seitental bei St. Veit an der Glan einen hexenähnlichen Wildgemüsegarten, der von der Haferwurzel bis zum Baumspinat so ziemlich jedes vergessene Kraut hervorbringt, von dem Stadtkinder nie gehört haben. Die Spitzenköche der Region stellen sich um die alten Sorten an, aber jede Ware ist unplanbar, mengenbegrenzt, nur saisonal verfügbar. Wildhaber pflückt alles von Hand, sie düngt nicht, bewässert mit der Gießkanne und erntet die Schafgarbe einzeln mit der Schere.