Das Ergebnis der Salzburger Landtagswahl lädt förmlich dazu ein, wieder einmal den unverwechselbaren Ernst Jandl zu bemühen. "Manche meinen lechts und rinks kann man nicht velwechsern werch ein illtum." In Krisenzeiten können (mehr oder weniger populistische) Bewegungen, die sich glaubwürdig gegen das "Establishment" positionieren, authentisch wirken und einfache Lösungen versprechen, über Zuspruch freuen. In Salzburg wanderten die Proteststimmen sowohl nach rechts (in Richtung FPÖ) als auch nach links (in Richtung KPÖ Plus). Eine Interpretation des Wahlergebnisses ist sogar, dass ausgerechnet die erstaunlich starke KPÖ (11,7 Prozent) dafür sorgte, dass die blauen Bäume nicht (25,8 Prozent) noch stärker in den Himmel und in Richtung 30 Prozent gewachsen sind. Lechts und rinks velwechsert? Laut Wählerstromanalysen gibt es sogar ehemalige Neos-Wähler, die diesmal KPÖ gewählt haben. Das nennt man dann wohl situationselastisch.