Das Wort „Wahr­heit“ hatte es lange schwer, denn wer be­haup­te­te, die eine Wahr­heit zu ken­nen, be­an­spruch­te lei­der allzu oft auch die al­lei­ni­ge Macht. Nach den Krie­gen des 20. Jahr­hun­derts im Zei­chen ab­so­lu­ter Ge­wiss­hei­ten sind wir des­halb etwas vor­sich­ti­ger ge­wor­den, wenn wir das Wort in den Mund neh­men. Der fran­zö­si­sche, post­mo­der­ne Phi­lo­soph Jean-François Lyo­tard schrieb An­fang der Acht­zi­ger­jah­re: „Die große Er­zäh­lung hat ihre Glaub­wür­dig­keit ver­lo­ren.“