Eine Sicherheitskonferenz vor dem Hintergrund eines Krieges in Europa, der in sein zweites Jahr tobt: Linien und Positionen wurden in München mit Vehemenz nachgezogen. Der Westen versuchte, sich seiner selbst zu vergewissern. Vor allem galt es, dem Aggressor im Kreml glasklare Entschlossenheit entgegenzuhalten.
Der Ton zwischen China und den USA war – nicht zuletzt wegen der Ballon-Affäre – noch rauer als sonst: Es gelte Russland zu stoppen – auch, um das kremlnahe Peking abzuschrecken, so Washingtons unmissverständliche Kunde. Dieser Planet ist im geopolitischen Aufruhr.
Will der Westen Kriegstreiber Putin bremsen – Russland verfeuert an einem Tag so viele Artilleriegranaten, wie Europa in einem Monat produziert –, gilt es, langen Atem zu zeigen und die Ukraine bei ihrer Gegenwehr nach Kräften zu unterstützen.
Eine Kapitulation, wie sie manche einfordern, käme der Auslöschung der Ukraine als Staat gleich und hinterließe auch einen geschwächten Westen. Für 2023 braucht es jedenfalls viel stoßfeste Hoffnung.