Vermutlich hat jeder schon einmal seinen K-Punkt gehabt im beruflichen Leben, einen, wie ihn der dreifach vergoldete Skirennläufer Matthias Mayer gestern bei der Streckenbesichtigung in Bormio gehabt haben mag, nur halt ohne darauffolgende finale Arbeitsniederlegung, kommuniziert im Stil eines fernöstlichen Zen-Buddhisten. Eine Streckenbesichtigung, das ist ein eingeübtes Ritual, man verinnerlicht hinabrutschend die Tore, die man später mit hohem Tempo antizipieren muss. Man scannt vorab den Ritt, um ihn zu überleben. Das ist die Logik. Man muss in ihr verhaftet bleiben, um den Vorgang als sinnhaft zu begreifen. Hat man einen inneren Abstand zum Tun, ist man nicht mehr eins mit ihm, kommt einem das Ritual womöglich seltsam oder surreal vor, und man fragt sich beim meditativen Runterrutschen: Was mache ich da? Wozu lerne ich Tore auswendig? Die Teile eines Sinnzusammenhangs zerfallen und fügen sich nicht mehr wie im Werbespot der Versicherung.