Giorgia Meloni ist die erste Frau im Amt des Ministerpräsidenten in Italien. Das ist eine historische Zäsur. Ein Blick in Melonis Biografie lässt erahnen, woher diese Durchsetzungsfähigkeit womöglich kommt: vom schwierigen Verhältnis zum eigenen Vater.
"Das ständige Bedürfnis, sich zu messen, akzeptiert zu werden, vor allem in einem männlichen Umfeld, sowie die Angst, diejenigen zu enttäuschen, die an mich glauben, rühren wahrscheinlich von der fehlenden Liebe her, die unser Vater für uns übrig hatte", schreibt Meloni. Der Vater ist der Treibstoff für ihre politische Karriere. So bestimmen Biografien die Geschicke ganzer Nationen.
Es gibt in der Tat gute Gründe, die politische Karriere der ersten Regierungschefin in Italien in diesem Licht zu betrachten. Die Chefin der rechtsnationalen Fratelli d'Italia bezeichnet sich selbst als ängstlich und unsicher. Sie habe Angst, von anderen "nicht für voll genommen zu werden". Das ist als Ministerpräsidentin jetzt nicht mehr möglich.
Giorgia Meloni ist ganz oben angekommen, mehr Sichtbarkeit geht nicht.