Ein Satz wie Zündstoff und ein Abbild der geopolitisch hochlabilen Zeit: "Wir werden uns niemals verpflichten, den Einsatz von Gewalt aufzugeben." Gesagt von Chinas autoritär steuerndem Staats- und Parteichef Xi Jinping. Der Machthaber drohte Taiwan beim KP-Parteitag mit offenem Visier. Es ist aber auch ein klares Signal an die USA, dass China unter seiner Faust keinen Millimeter von seinen Interessen abweichen werde.
Dass Xi, bezeichnenderweise fest an der Seite Wladimir Putins, sein Reich militärisch noch ausbauen will und mehr Nachwuchs einfordert, unterstreicht den Allmachtansatz drastisch. Er baut auf Personenkult, feilt an seiner dritten Amtszeit, geriert sich als Retter, um seine umstrittene Führung einzuzementieren. Wie Xi China ideologiegetränkt in ein "modernes sozialistisches Land" wandeln will, bleibt indes offen.
Der Westen wäre jedenfalls gut beraten, "sich fest anzuschnallen", wie es Australiens Ex-Premier und China-Kenner Kevin Rudd fordert. Eine brisante Zeit, in der feine Zwischentöne und Bereitschaft zum Dialog restlos abgemeldet wirken.