König Charles III. hatte einen guten Start. Quer durch die Bevölkerung war man angetan von seiner ersten Fernsehansprache, in der er gelobte, der Nation gewissenhaft dienen zu wollen, wie seine „liebe Mama“ es tat.
Einen etwas anderen Ton, einen weniger formellen Stil als seine Mutter hat er bereits gefunden. Etwas Emotionalität und mehr Nähe zu seinem Gegenüber will er sich offenbar erlauben. Daneben hat er deutlich gemacht, dass er das Königshaus reformieren und „verschlanken“ möchte. Möglicherweise soll auch die Zahl der Paläste eingeschränkt werden, nach und nach. Wie weit der Reformwille reicht, ob auch an anachronistische Privilegien der Monarchie gerührt werden darf, und an den traditionell verschleierten Finanzen der Windsors, lässt sich noch nicht sagen. Republikanisch gesonnene Insel-Parlamentarier bestehen darauf, dass hier ein „Stall ausgemistet“ werden müsse – zumal Charles selbst in den letzten Jahren mit mehreren Spendenaffären in Zusammenhang gebracht wurde, die noch immer untersucht werden.
Peter Nonnenmacher (London)