Besorgte, Besonnte und besonders Besonnene!
Der Sommer geht unerbittlich in seine zweite Halbzeit und es grassiert nach wie vor die Angst vorm kalten Winter. Das Energie-Krisenkabinett tauscht sich am heutigen Montag mit Opposition und Ländern aus. Dass man miteinander spricht, ist zumindest ein gutes Signal. Auch wenn die FPÖ schon im Vorfeld bilanziert, es gehe (ihr??) nur um "Show".
An Vorschlägen, wie man noch mehr Staatsgeld für Bremsen, Deckel und sonstige Preisdämpfer einsetzen könnte, mangelt es nicht. Wie es scheint, gibt es überhaupt kein Vertrauen mehr in die Marktkräfte. Das hat sich freilich der höchst merkwürdige Energiemarkt, der mit einem freien Markt nichts zu tun hat, selber zuzuschreiben. Warum das teuerst produzierende Kraftwerk den Preis für alle bestimmt oder wieso der Strompreis am Gaspreis hängt – Fragen wie diesen weicht die Branche seit Monaten aus, statt sie ordentlich zu beantworten und zu bereinigen.
Worauf es beim Eingreifen der Politik vor allem ankäme, ist dennoch klar: Gestützt werden darf nur ein sparsamer Grundverbrauch. Förderwürdig sind Haushalte, die erstens nicht jedes Jahr Verbrauchszuwächse haben und zweitens beim absoluten Energieverbrauch maximal im Durchschnitt aller vergleichbaren Haushalte liegen. Richtig ist zwar der Einwand, dass das (auch) jene bestraft, die sich womöglich eine bessere Dämmung oder ein besseres Heizsystem gar nicht leisten können. Ihnen muss geholfen werden – aber ganz sicher nicht durch verbilligte Energie. Sondern durch Energieberatung und individuelle Verbesserungspläne. Viel Arbeit und viele gute Ideen werden sowieso nötig sein, damit wir uns aus dem Energieschlamassel dauerhaft freikämpfen.
Eine energiegeladene Woche wünscht
Ernst Sittinger
PS: "Wembley-Tor" gab's diesmal keines, aber die Engländerinnen taten es nach schlanken 56 Jahren den Engländern gleich. Eingeweihte wissen, wovon die Rede ist. Eine tolle Partie – alle Fakten und Hintergründe dazu liefert Ihnen unser Sport-Team.