Sehr geehrter Herr Chefredakteur, ich habe in den sozialen Medien gelesen, dass in der Coronakrise auch die Medien des "Styria"-Konzerns über den Fonds für "Non-Profit-Organisationen" (NPO) Förderungen erhalten haben. Darunter soll sich auch die "Anzeigen und Marketing Kleine Zeitung GmbH & Co KG" mit einer Fördersumme von 800.000 Euro befunden haben. Können Sie Ihren Lesern die Rechtmäßigkeit der behaupteten Stützung erklären? Bisher wurde in Ihrer Zeitung im Zusammenhang mit der Seniorenbund-Affäre nur über andere geschrieben.
Mit freundlichen Grüßen
Herwig Lackner (per Mail)
Lieber Herr Lackner!
Sind wir keinen Deut besser als der Seniorenbund Oberösterreich? Ich lese die Mutmaßung zwischen Ihren Zeilen und verstehe die Irritation. Nein, wir sind nicht der Seniorenbund, der als (nicht förderungsberechtigte) Teilorganisation der VP einen namens- und personenidenten Verein gründete und so als Duplikat in den Genuss der Subvention kam. Wir haben keine Avatare von uns erschaffen. Eigentümer der Styria ist seit jeher eine gemeinnützige Stiftung. Gewinne werden nicht ausgeschüttet. Sie bleiben im Kreislauf des Unternehmens. Medien mit gewinnorientierter Eigentümerstruktur konnten in der Pandemie – wie andere bedrohte Branchen – zur Abfederung der wirtschaftlichen Verwerfungen einen Fixkosten-Ersatz beantragen, das konnte die Styria nicht. Für diese Fälle schuf der Gesetzgeber als Äquivalent einen Ausgleich über den Fonds der Gemeinnützigkeit (NPO). Die Styria Medien AG nahm diese Möglichkeit am Höhepunkt der Krise im Einklang mit den Förderrichtlinien (massiver Umsatzrückgang) in Anspruch. Die Förderbeträge waren und sind digital offen abrufbar.
Herzlich, Ihr Hubert Patterer, Chefredakteur