Die 94. Oscar-Gala ist Geschichte. Und hat Geschichte geschrieben. Mehrfach: Jane Campion heimste als erst dritte Frau überhaupt einen Oscar für die beste Regie („The Power of the Dog ein“) ein, Troy Kotsur erhielt als erst zweiter gehörloser Schauspieler einen Goldbuben, Ariana DeBose wurde als erste queere Afrolatina vergoldet.
Das betörende, mutmachende Gehörlosendrama „Coda“, im Verleih von Apple, ist der allererste Streifen eines Streaminganbieters, der sich in der Königsklasse bester Film durchsetzte. Auch hier führte eine Frau Regie: Siân Heder, die für das beste adaptierte Drehbuch prämiert, für eine Regie-Nominierung aber übersehen wurde.
Vor sechs Jahren noch undenkbar, sind die Gewinnenden plötzlich weiblich, divers, queer und inklusiv. Auch wenn die Aufregung darüber, dass der spätere Oscarpreisträger Will Smith auf offener Bühne den Komiker Chris Rock ins Gesicht schlug, die Nacht überschattet, ändert das nichts an ihrer Tragweite. Es traf 2022 viele gute Filme.