Demnächst kämpfen sie wieder um Meter, Punkte und Sekunden. Die Sportler bei den Olympischen Spielen. Was heißt Sekunden. Im alpinen Skilauf geht es um Hundertstelsekunden. Dank digitaler Messtechnik werden in den vorderen Rängen die Abstände immer kürzer. Eine Hundertstelsekunde entspricht etwa der Dauer eines Hammerschlages.
Die fortlaufend neuen Rekorde sind aber dreierlei Gründen geschuldet: besagter Messtechnik, der technischen Ausrüstung und den Sportlern selbst.

Alpin-Legende Toni Sailer gewann bei Olympia 1956 in Cortina d’Ampezzo alle drei Bewerbe: Slalom, Riesenslalom und Abfahrt. Und das mit bis zu sechs Sekunden Vorsprung auf den jeweils Zweiten. Mit seinen tatsächlichen Zeiten würde Sailer heute vermutlich auf den letzten Plätzen landen. Anderl Molterer fuhr 1955 die Kitzbüheler Streif in 2.45 Minuten, der aktuelle Sieger, Beat Feuz brauchte nur 1.56. Das Material, vom Ski bis zu windschlüpfrigen Anzug, taten das Ihre dazu.
Einen wirklichen Triumph der Technik sehen wir in der –nicht olympischen – Formel 1: Da liegen bei manchen Qualifikationsrennen die ersten Zehn innerhalb einer Sekunde. Und das auf Rennstrecken bis zu sechs Kilometern Länge.

In Disziplinen, in denen der Sportler weitgehend auf sich selbst gestellt ist, gibt es unterschiedliche Bilder: Um 1900 lag der Marathon-Weltrekord bei zwei Stunden und 58 Minuten. Eliud Kipchoge drückte die Zeit auf 1 Stunde und 59 Minuten. Erstaunlich: 1960 lief Armin Hary die 100 Meter in 10,0 Sekunden, erst 2009 gelang das Usain Bolt in 9,58 Sekunden.
Dem Menschen scheinen eben doch Grenzen gesetzt zu sein.