Jedes Jahr, wenn das alte zum Ausgang geht und das neue bereits vor der Tür steht, entbrennt die Diskussion um Feuerwerkskörper neu. Verlässlich und hitzig. Allein: Das ewige Streitthema könnte in absehbarer Zeit kein wirkliches mehr sein – ein Zeitenwechsel zeichnet sich ab: Die sonst an Gewinn interessierten großen Supermarktketten scheinen mehr oder weniger auf einer Linie und nehmen das krachende Gefahrengut aus ihrem Sortiment. Das wäre vor nicht allzu langer Zeit noch undenkbar gewesen – dafür hob der Umsatz aus dem Verkauf von Raketen und Böllern zu verlässlich ab: Zehn Millionen Euro gab das Land vor Corona jedes Jahr dafür aus.
Doch das Konzept des sinnarmen Kosten- und Kleschenlassens scheint auch anbieterseitig zum Anachronismus geworden zu sein: Spar ließ nun wissen, sich "aus Respekt und Schutz für Menschen, Tiere und Klima" dazu entschieden zu haben, keine Feuerwerkskörper mehr zu verkaufen. Zuvor hatte mit Penny auch die letzte Kette des Rewe-Konzerns einen Verkaufsstopp verhängt – Billa und Lidl hatten bereits vor einiger Zeit das Angebot eingestellt. Hofer? Will 2022 nachziehen und verweist dabei auf noch laufende Verträge und diverse Abnahmeverpflichtungen. Zu hoffen wäre angesichts dieser Entwicklungen, dass der Erwerb von Pyrotechnik gerade auch über dunkle, illegale Bezugskanäle ausgebremst wird.