Eigentlich wollte ich hier nie wieder über Corona schreiben. Doch ob der seit Kurzem explodierenden Infektionsraten und einigen eigenen Erlebnissen tue ich es heute trotzdem. In einer bummvollen Buschenschank, die ich neulich besuchte, gab es keinerlei Kontrolle der Gäste. Als gäbe es Corona gar nicht. Eine junge Frau lässt sich nicht impfen, weil sie „der Regierung misstraut“. Und ein dank teurer Medikamente seit Jahren überlebender Krebspatient verweigert den Corona-Stich, weil er „der Pharma-Industrie kein Geld ins gierige Maul stopfen“ will. – Es ist ein Tollhaus.
Unter den Schimpfbriefen, die ich beim letzten Mal erhielt, war auch ein sehr vernünftiges Schreiben. Da alle Impfstoffe nur eine Notzulassung hätten, sei die Impfkampagne eigentlich ein riesiger Feldversuch. Das ist formal richtig. Richtig ist aber auch, dass dieser Versuch mittlerweile als geglückt bezeichnet werden muss: Allein in Österreich wurden bisher elf Millionen Impfdosen verabreicht, weltweit sind es 7,1 Milliarden.
Deshalb nenne ich Impfverweigerer asozial. Sie blockieren die Intensivstationen, verhindern notwendige Operationen und entziehen sich jeglicher Verantwortung für andere, zum Beispiel für die Schüler.
Und Politiker, die diese Haltung unterstützen, sollten nicht frei herumlaufen. Sie sind echte Gefährder.
Wir spalteten die Gesellschaft, wird uns Impfwilligen oft vorgehalten. Nein, im Gegenteil, wir versuchen dabei zu helfen, die Gesellschaft möglichst bald wieder herzustellen, wie wir sie kannten: gesund und frei. Wer da nicht mitmacht, spaltet die Gesellschaft. Das ist die ganze Wahrheit.
Frido Hütter