Unsere deutschen Nachbarn sind derzeit nicht zu beneiden. Der Schock über die Flutkatastrophe sitzt tief, die Zahl der Todesopfer steigt weiter, die Aufräumarbeiten gestalten sich schwierig und jetzt gibt es die nächste Starkregenwarnung für die Flutgebiete.
Was in den Katastrophengebieten steigt, ist auch die Bitterkeit über die Versäumnisse und Schwächen beim Katastrophen- und Klimaschutz. Unwetterwarnungen gingen unter, und was konkrete Maßnahmen angeht, gab es in den letzten Jahren mehr Ankündigungen als Taten. Da kommen unbequeme Fragen auf die Regierenden auf allen Ebenen zu.
Damit steigt in der deutschen Politik der Sorgenpegel, im September bei der Bundestagswahl von einer Unmutswelle weggeschwemmt zu werden.
Das hat Folgen. Armin Laschet, Kanzlerkandidat der CDU, holt sich jetzt einen Klimaexperten in die Parteizentrale und fordert rasche Maßnahmen. Immerhin zeigen Umfragen, dass fundierte Klimapolitik für immer mehr Menschen zur obersten Priorität wird. Um die Steinzeit geht es ihnen dabei nicht, sondern ums Jetzt.