Wenn heute die SPÖ auf ihrem Parteitag eine geförderte Vier-Tage-Woche fordern wird, werden nicht nur alle Lebenskünstler applaudieren. Oder jene Studenten, die in Umfragen erklären, lieber etwas weniger zu arbeiten und zu verdienen, um mehr Freizeit zu haben. Eine Einstellung, die bei Wirtschaftssoziologen Alarmstimmung auslöst. Denn wer wenn nicht Bestausgebildete sollen den Sozialstaat absichern? Wie jene zwei Jungunternehmer aus Wien, die das mit 1,4 Milliarden höchstbewertete Bildungsunternehmen Europas entwickelten. Ja, da muss applaudiert werden. Aber wie viel Unterstützung bekommen solche Menschen wirklich? Der Gastronom und Ex-Neos-Abgeordnete Sepp Schellhorn weiß, wovon er spricht, wenn er einen „anhaltenden Klassenkampf gegen Arbeitgeber als vermeintliche Ausbeuter“ kritisiert. Ein ehemaliger Bergbauer und Unternehmer wird ihm beipflichten. Er habe oft das Gefühl gehabt, erzählt er, als Unternehmer fast wie ein Verbrecher behandelt zu werden.