Der Machtkampf an der FPÖ-Spitze hat gerade erst begonnen und einmal mehr offenbaren die „Blauen“, dass sie aus der (eigenen) Geschichte zu wenig gelernt haben. Wieder verkeilt sich die Partei in einen Lagerstreit, der potenzielle Kraft zur Spaltung entwickeln kann. Der zuletzt immer radikaler agierende Klubchef Herbert Kickl treibt den zusehends hilflos wirkenden Parteichef Norbert Hofer regelrecht vor sich her. Dass sich jetzt auch noch der im Unfrieden aus der Partei geschiedene Ex-Parteichef Heinz-Christian Strache, gegen den dieser Tage die erste Anklage fertig wurde, einmischt und Kickl wieder die Hand reichen will, spricht Bände. Und macht regelrecht sprachlos. Sicher ist: Mit Rabaukentum, Egotrips und radikalen Parolen wird die FPÖ kein Meter gewinnen. Denn so wird sie jene Wählerinnen und Wähler, die sich Richtung ÖVP verabschiedet haben, nie zurückgewinnen. Und die sind entscheidend für das Wohl und Weh der FPÖ.
Hermann Fröschl