Heute ist Tag der Lehrer. Sie wussten das nicht? Lesen Sie bitte bis zum Schluss. Abgesehen davon, dass zu meinen vielfältigen Berufsanläufen auch eine abgeschlossene Ausbildung zum Volksschullehrer zählt, möchte ich ein wenig von der anderen Seite, jener des Schülers und Studenten, erzählen.
In der Volksschule erlebte ich durch die Bank gütige Lehrer, die mich sanft und geduldig zum Gymnasium schleusten. Dort begann die Hölle: Ein Pack von autoritären und gewalttätigen Pädagogen, darunter wohl auch etliche kriegstraumatisierte Männer, drosch physisch und psychisch auf uns ein. Die Gleichmütigen unter ihnen, meist Frauen, waren noch der Glücksfall. Einzig an Christine A., bedauerlicherweise nur ein Jahr meine Englischlehrerin, habe ich liebe- und respektvoller Erinnerung.
Keinen Tag dieser acht Jahre möchte ich noch einmal erleben. Als ich später einmal dort ein Medienreferat halten sollte, hatte ich größte Schwierigkeiten, das Gebäude überhaupt zu betreten.
Vor mehr als einem halben Jahrhundert kam ich an die Universität, wo damals Standesdünkel und pädagogischer Dilettantismus herrschten. Einzig auf der pädagogischen Akademie herrschte dann später ein echter fairer Campusgeist.
Gustav Z. führte uns in Grundbegriffe der Kunst ein, dem jüngst verstorbenen Erwin L. verdanke ich die Idee der Didaktik. Nicht nur Dinge zu wissen, sondern sie auch verständlich weitergeben zu können.
Generationen von Pflichtschullehren, den eigentlichen Helden der Pädagogik, haben davon profitiert und üben ihn auch im Telelearning aus. Ihnen gebührt dieser Feiertag. – Ach ja, er wird heute nur in Albanien gefeiert.
Frido Hütter