Morgen ist heute gestern. Ein Spruch eines unbekannten Verfassers, der gültig ist. Vorgestern war gestern morgen. Und „Die Welt von gestern“ erschien 1942, posthum. Stefan Zweig hatte es in den letzten beiden Jahren seines Lebens verfasst. Der schon Verstorbene erinnerte sich an eine untergegangene Zeit, an Jugendliche, die damals jung waren, aber schon im Rückblick alt oder tot. Zweigs Geburtshaus befindet sich am Schottenring, er ging in die Wasagasse zur Schule und langweilte sich dort, weil er mehr wusste als die Lehrer. An der Schule hängt heute eine Gedenktafel zu seinen Ehren, obwohl die Schule in seinen Erinnerungen nicht allzu gut wegkam.
Dirk Stermann