Die Plagiatsaffäre, die zu einem raschen Rücktritt der Arbeitsministerin geführt hat, weist einige Aspekte auf, die über den individuellen Fall weit hinausreichen. Dass Frau Aschbacher ihre Arbeiten nach bestem Wissen und Gewissen verfasst hat, will man sogar glauben. Raffinierte Täuschungsabsichten lagen hier wohl nicht vor, eher eine fachliche und stilistische Unbedarftheit, die man schon zum Anlass nehmen könnte, darüber nachzudenken, welche Erwartungen an akademische Abschlussarbeiten überhaupt noch gestellt werden.
Konrad Paul Liessmann