Ein schönes Signal des neuen Jahres ist, dass es wieder mehr Amseln zu geben scheint. Zumindest tauchen vor unserem Küchenfenster wieder mehr von jenen Tieren auf, denen in den letzten Jahren eine Seuche arg zugesetzt hat. Demnächst werden wir das genauer wissen, denn an diesem Wochenende fand wieder einmal die Wintervogelzählung des ornithologischen Vereins Birdlife statt. Wahr ist, dass der Vogelbestand seit der Jahrtausendwende um 40 Prozent geschrumpft ist. Mittlerweile scheint er sich auf diesem Niveau stabilisiert zu haben.

Wussten Sie, dass bei uns 260 Arten heimisch sind? Ich habe heuer einen Schwarm Kraniche in großer Höhe gen Süden ziehen sehen.
Apropos ziehen: Im bekannten Kinderlied „Alle Vöglein sind schon da“ werden Amsel, Drossel, Fink und Star genannt. Das ist ein kleiner Unfug. Na gut, Drosseln und Stare fliegen fallweise in den nördlichen Mittelmeerraum, man nennt das Teilzieher. Amseln und Finken bleiben aber zumeist, man kann sie bei jedem winterlichen Futterhäuschen beobachten.

Vor geraumer Zeit habe ich hier eine Statistik der US-Naturbehörden erwähnt, die die Todesursachen von Vögeln auflistet. Nun gibt es dazu auch Zahlen des Deutschen Naturschutzbundes. Demnach werden Glasscheiben jährlich 115 Millionen Vögeln zum Verhängnis. Platz zwei belegen die Hauskatzen, die rund 100 Millionen killen. Die oft zitierten Windräder sind an vergleichsweise moderaten 100.000 Vogeltoden schuld. Dennoch mögen wir unsere Stubentiger viel lieber als die rotierenden Stromerzeuger. Vögel sähen das wohl anders.