Ziemlich verständlich, wenn jetzt immer mehr Lehrer sich über die Ansteckungsgefahr in ihren Klassen sorgen. Nein, wenn eine 35-Jährige sich ängstigt, ist das keine Frage des Alters, sie sorgt sich um ihre Eltern, mit denen sie in einem Haus lebt. Eine andere Lehrerin hinterfragt in einem offenen Brief die Logik, nach der sie zwar täglich hautnah mit 20 Kindern aus 20 Haushalten in ihrer Klasse Kontakt haben darf, aber anschließend nur mehr mit dem Haushalt einer Familie. Die „Unabhängigen Lehrer“ wiederum dürften nach den gestern veröffentlichten Ergebnissen der „Gurgeltests“ unter Tausenden Schülern die Warnung des deutschen Chef-Virologen Christian Drosten bestätigt sehen, nach der die Infektionsgefahr in Schulen nicht geringer, sondern gleich wie in anderen vergleichbaren Sozialsituationen sei. Ein Befund, der zwar heftigst umstritten ist, aber zumindest auch von Mikrobiologen bejaht wird. Es gebe, warnen sie, „keine magische Altersgrenze“, unter der Betroffene keine Rolle für das Infektionsgeschehen spielen würden. Also was jetzt?