Mama, warum sind keine Ferien mehr!“ Nein, das war keine Frage, sondern der Wunsch nach Verlängerung der Ferien, um wieder länger schlafen zu können. Ein Wunsch, den bekanntlich nicht nur Zehnjährige haben. Immerhin wird der Wunsch nach Fortsetzung des blauen Ferienhimmels uns auch von manchen Therapeuten unterstellt. Möglicherweise ist es auch keine Unterstellung, sondern nur die naive Vorstellung, Glück würde bedeuten, in den Tag hineinleben zu können ohne dass Wecker oder Handy in der früh aus dem Schlaf reißen und Schularbeiten, Jobprobleme, wechselnde Ampelfarben nerven. Die Erfüllung dürfte allerdings das Gegenteil bewirken von dem, was doch jeder anstrebt: halbwegs glücklich zu sein. Der Bestseller-Autor und Philosoph Wilhelm Schmid hat ja in seinem außergewöhnlichen Büchlein „Auf der Suche nach dem Glück“ der gesamten Glücksindustrie ins Stammbuch geschrieben, dass sie im Grunde Menschen den Weg zum Unglücklichsein aufzeigt. Weil sie vorgaukelt, Glück könne ein Dauerzustand sein und Ratschläge gibt, wie dies zu schaffen ist.