Mehr als 90.000 Mal im Internet angeklickt, hundertfach auf Facebook geteilt und zustimmend kommentiert: Der in der gestrigen Kleinen Zeitung erschienene Leserbrief der Klagenfurter Supermarktverkäuferin Natascha Malle hat vielen aus der Seele gesprochen. Die junge Frau erzählt darin vom Unbehagen ihres kleinen Sohnes, wenn sie ihn in der Krabbelstube abgibt. Von ihren Sorgen um ihn. Und von den im Vergleich dazu unfassbar unverschämten Beschwerden einiger Kunden über Luxusproblemchen.

„Wir sind einfach zu verwöhnt“, attestiert Malle und appelliert höflich an die Menschen, dass sie „endlich aufwachen“ mögen. Das kann man nur unterstreichen und aus sicherer Entfernung zum Schlachtfeld Supermarkt ergänzen: Egoisten aller Altersklassen, reißt euch zusammen! Sagt wieder Bitte, Danke oder Vergelt’s Gott (wobei Letzteres bei Menschen, die nur an sich glauben, eher auszuschließen ist). Lernt Demut. Jetzt ist Zeit dazu.

Apropos „sichere Entfernung“: Vereinzelt zäunen nun auch in Kärnten Hausbesitzer ihre Einfahrten und Grundstücke mit Absperrbändern ein. Nach dem Abbinden von Herz und Hirn sowie der Umwicklung des Bretts vorm Kopf waren offenbar noch ein paar Meter übrig.