Nein, es gibt keinen Grund für Hamsterkäufe, wird von Politikern, Medien, Forschern beruhigend betont, um dann darauf hinzuweisen, welche Lebensmittel am haltbarsten sind. Aber bitte keine Panik, kein Grund für Hamsterkäufe, wird hinzugefügt. Auf den Websites nahezu aller Medien finden sich dieser Tage auch Tipps, wie Ersparnisse vor dem Corona-Schock geschützt werden und Depots „krisenfest“ umgebaut werden können. Natürlich mit dem Hinweis versehen: Absolut kein Grund zur Panik. So ist auch das Stoppen eines Zuges an der Grenze, wie der Innenminister gerade betonte, nicht „aufgrund einer panischen Entscheidung“ sondern nach der "Evaluierung grenzüberschreitender Informationen" erfolgt. Und der Gesundheitsminister erklärt, das Virus könne entweder eingedämmt werden oder sich unkontrolliert ausbreiten oder es gebe wiederkehrende Wellen. Optimisten und Pessimisten können sich da die Hände schütteln.

Jenen, die sich trotz der ausgerufenen Panikentwarnung ängstigen, weil sie in ein Flugzeug steigen müssen, wird ein Fensterplatz nahegelegt. Eine US-Universität hat ja herausgefunden, dass Passagiere am Mittelsitz im Schnitt Kontakt mit 58 Personen, am Gangplatz mit 64, am Fenstersitz nur mit 12 Personen haben. Sofern die Passagiere nicht herumlaufen und oft auf die Toilette gehen. Wobei die Keimbelastung der WC-Spültaste ein Pappenstiel im Vergleich zu Flugzeugklapptischen sein soll. Womit sich wiederum Model Naomi Campbell bestätigt fühlen wird. Bereits lange vor Corona zeigte sie zur Belustigung vieler, wie sie im Flugzeug von der Fernbedienung bis zu den Armlehnen alles desinfiziert. „Es ist meine Gesundheit“, kommentierte sie ihre Desinfektionstätigkeit.