Die deutlichsten Worte fand Rolf Mützenich. US-Präsident Donald Trump habe sich „offenbar von der Idee verabschiedet, die EU-Staaten als verbündete Partner zu betrachten“, wetterte der SPD-Fraktionschef. „Für ihn sind wir tributpflichtige Vasallen. Diesen erpresserischen Methoden werden wir uns nicht beugen.“ Grund für die Empörung waren die Sanktionen gegen das Pipelineprojekt Nord Stream 2, die Trump kurz zuvor in Kraft gesetzt hatte. Berlin bewertete die Entscheidung als „Einmischung in innere Angelegenheiten“ Deutschlands und der EU. Aus Brüssel waren ähnlich scharfe Töne nicht zu hören, und darauf bezog sich Richard Grenell. Der US-Botschafter in Berlin lieferte den Konter: „15 europäische Länder, die EU-Kommission und das EU-Parlament haben allesamt ihre Bedenken an dem Projekt angemeldet“ und folgerte: „Darum handelt es sich bei den Sanktionen um eine sehr proeuropäische Entscheidung.“