„Mama, das ist ja voll behindert!“ wirft mir meine Vierjährige an den Kopf, weil ich ihr wochentags das Fernsehen verbiete. Eigentlich ist nicht das Fernsehverbot behindert, sondern ich bin es. Ich nutze nämlich einen Rollstuhl. Meine Tochter benutzt das Wort „behindert“ als Schimpfwort, aber nicht gegen mich, das ist mir klar, sondern weil sie es im Kindergarten oder sonst wo aufgeschnappt hat. Wenn etwas schlecht ist, ist es „behindert“, wenn etwas ungerecht ist, ist es „behindert“, wenn jemand etwas Dummes tut, ist er „behindert“ usw. usf.
Tag der Menschen mit Behinderung
Was ist mehr Diskriminierung, als den gesundheitlichen Zustand als Schimpfwort zu benutzen?
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