Warum eine Fortsetzung von Türkis-Blau das ungleich größere Wagnis wäre als vor zwei Jahren

Der Nährwert des viel zu langen Wahlkampfes geht gegen null. Längst dreht er sich nur noch um die eigene Achse. Im Fernsehen gleichen einander Riten und Interpreten aufs Wort. Der Formelvorrat erschöpft sich. Die Pointen sind keine mehr, weil sie als Refrain wiederkehren. Dem Wahlkampf bleibt nur noch die Selbstbanalisierung. Man spricht über Fieberschübe oder ereifert sich über Friseurkosten. Ibiza ist nur noch ein ferner, matter Schimmer. Die Zeit arbeitet als Komplize und macht das Unerhörte zur Anekdote. Beschlossen wird, was Beifall verspricht, und nicht, was nottäte. Es sind verlorene Monate für das Land.