Das Wochenende bot wieder ein Beispiel für den schmerzhaften Anpassungsprozess, den die FPÖ durchlebt. Schritt für Schritt nähert sich die Partei in Diktion und Politik der Realität. Das Sein bestimmt das Bewußtsein. In der Opposition konnte man zur Freude der zahlreichen Wähler unter den zugewanderten Serben offen sagen, der Kosovo sei „zweifelsohne ein Teil Serbiens“. Man konnte im serbischen Teilstaat Bosnien-Herzegowinas dessen Recht auf Abspaltung betonen, es kümmerte kaum jemanden. Was der Optimierung der Stimmen nützte, durfte gesagt werden. Jetzt regieren Freiheitliche Minister mit und plötzlich verengt sich der Handlungsspielraum.
Thomas Götz