Wie Karl-Heinz Grasser die Feiertage verbringen wird? Wahrscheinlich mit zahlreichen Telefonaten, in denen er sich mit seinen Verteidigern berät. Denn im neuen Jahr muss er vor Gericht aussagen – als Hauptangeklagter in einem der größten Korruptionsprozesse der zweiten Republik. Und seine Argumente müssen nun hieb- und stichfester denn je sein.
Denn die Staatsanwaltschaft, die den ehemaligen Finanzminister als Fädenzieher der „Viererbande“ Grasser-Meischberger-Plech-Hochegger vermutet, wurde vergangene Woche unerwartet reich beschenkt. Peter Hochegger überraschte mit einem Teilgeständnis, das Grasser schwer belastet und die Anklage in großen Teilen stützt. Natürlich ist Hochegger nicht das Christkind, hinter seiner „Lebensbeichte“ steckt die Hoffnung auf Strafminderung. Ein Zeichen dafür, dass dieses Anreizsystem funktioniert. Das Teilgeständnis lässt uns jedoch hoffen, dass – bald 14 Jahre später – Licht in die dunklen Machenschaften rund um den Verkauf der Bundeswohnungen fallen könnte.