Vier Jahre nach dem Auffliegen der Burgtheater-Finanzaffäre stellt sich jetzt Interessantes heraus: Bis auf die teilgeständige Ex-Geschäftsführerin Silvia Stantejsky will niemand etwas von den beträchtlichen Malversationen im „Haus am Ring“ gewusst haben. Ex-Direktor Matthias Hartmann nicht, obwohl er selbst Bargeld in den obskuren Kassen der Hauptverdächtigen liegen hatte. Kulturminister Thomas Drozda nicht, obwohl es die systematische Steuerhinterziehung bei Künstlerhonoraren schon
in seiner Zeit als Burg-Geschäftsführer gab. Und auch die Staatsanwaltschaft schließt sich nun der allgemeinen Unschuldsgewissheit an. Sie stellt die Ermittlungen gegen Hartmann und Ex-Theaterholding-Chef Georg Springer weitgehend ein.