Wird er sich erklären, wann wird er sich erklären, wie wird er sich erklären? Gebannt harrt das politisch interessierte Österreich der erlösenden Worte des Sebastian Kurz. Wird die schwarze Lichtgestalt sich zum ÖVP-Chef küren lassen? Wird Kurz das listige Reformpartnerschaftsangebot von SPÖ-Chef Bundeskanzler Christian Kern annehmen und die Periode zu Ende dienen? Wird er den Vizekanzler geben oder weiter als Außenminister sich von den Mühen der Regierungsarbeit fernhalten? Oder wird er sofortige Neuwahlen ausrufen?
Seit Reinhold Mitterlehner am Mittwoch entnervt das Handtuch geworfen hat, verschweigt sich Kurz. Der Pilgerstrom an Parteifreunden, der nach Sebastian ruft, schwillt von Stunde zu Stunde an. Die ÖVP-Landeshauptleute machten am Donnerstag in Alpbach klar, dass sie sich Kurz an der Parteispitze wünschen. Für sie steht auch fest, dass es Neuwahlen geben muss. Das Gelingen eines x-ten Neustarts halten sie ebenso wie wohl viele Österreicher für wenig glaubwürdig.
Antonia Gössinger