Endspurt im Wahlkampf. Doch wo bleiben die Frauen? Nicht nur sie, sondern auch ihre Themen gehen im Wahlkampf unter; werden von Klima, Corona und Migration übertüncht. Das Desinteresse von wahlwerbenden Parteien, sich Geschlechtergerechtigkeit und Frauenanliegen sichtbar auf die Fahnen zu heften, spiegelt den gesellschaftlichen Status Quo wider. Obwohl Frauen mehr als die Hälfte der österreichischen Bevölkerung ausmachen, werden ihre Forderungen „von denen da oben“ zu oft als irrelevant abgestempelt. „Das Private ist politisch“ ist dabei bis heute aktuell. Baustellen in Sachen Geschlechtergerechtigkeit finden wir in den eigenen vier Wänden wie auf der Straße, auch in EU-Vergleichen hinkt Österreich krass hinterher. Die Ursache liegt nicht im privaten Versagen, sondern in struktureller Ungerechtigkeit. Sie zu beheben ist eine Frage des politischen Willens.