Aus dem Lehrbuch wird ein Leerbuch. Diesen Vorwurf erhebt der Obmann des Vereins „Wirtschaften am Land“ in Richtung Bildungsministerium, wenn er kritisiert, dass Schulbücher fehlerhafte, unrealistische oder schlichtweg keine Darstellungen über die Landwirtschaft in Österreich zeigen. Daher ist die Forderung nach mehr agrarischer und Ernährungsbildung im Lehrplan nachvollziehbar.

Denn nur mehr knapp drei Prozent der erwerbstätigen österreichischen Bevölkerung sind in der Landwirtschaft tätig. Doch wenn der ÖVP-Landwirtschaftssprecher mit einstimmt und fordert, man müsse in die Lehrbuchkommission aufgenommen werden, sodass ihm daraufhin verdutzt vom ÖVP-Bildungsministerium ausgerichtet wird, man habe in der Vergangenheit ohnedies diese Einladung ausgesprochen, wird es schräg.

Klar, jeder will seine Klientel bedienen. Doch ob ein Anpatzen innerhalb der eigenen Partei kurz vor der Wahl, das probateste aller Mittel ist, darf bezweifelt werden. So schafft man nur Reiberei. Aber wenigstens das nach Lehrbuch.