Die Tochter hat auf die Frage der Großeltern, wie sehr sie sich schon auf die Ferien gefreut habe, einmal knapp gemeint: „Freu‘ mich und bin traurig.“ Eine Antwort, die zwangsläufig verwunderte Blicke ausgelöst hat. Welcher Erwachsene, der sich an seine Schulzeit erinnert, verbindet schon die großen Ferien mit dem Wort „traurig“? Und nicht mit Luftsprüngen in die Leichtigkeit des Sommers, in eine Zeit ohne Lehrerin, ohne Hausübungen, ohne Schularbeiten? Warum sie sich nicht nur freute? Weil sie, erklärte die damals Achtjährige ernst, jetzt nichts lerne und ihre Lehrerin und Freundinnen so lange nicht sehen werde. Wow, dachte ich mir damals, während ich verständnisvoll und ebenso ernst nickte. Was die Tochter in diesen Ferien nahezu täglich machte? Sie schrieb ihre Erlebnisse und Eindrücke in ein Heft. Die Lehrerin hatte allen ans Herz gelegt, in den Ferien Erlebnisse und Eindrücke niederzuschreiben. Zwei vollgeschriebene Hefte sind es geworden, die zu Schulbeginn übergeben wurden.